Über mich

Mein Lebensweg

Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf in Niedersachsen zwischen Pferdewiesen und Wäldern. 2016 habe ich mein Abitur gemacht. Danach wollte ich erstmal etwas Geld verdienen. Dafür habe ich drei Monate in einer Schokoladenfabrik gearbeitet, was wahrscheinlich schöner klingt, als es tatsächlich war. Für mich war schnell klar, dass ich langfristig nicht in der Schokoladenproduktion tätig sein möchte, sondern mit Menschen arbeiten will, die schon einige Krisen durchlebt haben. Nach meiner Arbeit in der Fabrik habe ich mich dann also für einen Bundesfreiwilligendienst entschieden, um herauszufinden, ob das Berufsfeld der Sozialen Arbeit zu mir passen könnte. Ich habe für sechs Monate in einer sozialtherapeutischen Einrichtung für chronisch mehrfach beeinträchtigte Abhängigkeitserkrankte gearbeitet und in dieser Zeit unglaublich viel gelernt. Für mich stand dann fest: Ich will Sozialarbeiterin werden! Um mal etwas anderes von der Welt zu sehen, entschied ich mich für einen Studienort weiter entfernt von meiner Heimat. Bei einem Wochenendtrip nach Koblenz verliebte ich mich in diese Stadt und nahm dort mein Studium der Sozialen Arbeit auf.

In der Zeit des Studiums konnte ich einige weitere berufliche Erfahrungen sammeln. So habe ich eine Zeit lang das Bewerbungsverfahren von Freiwilligendienstler:innen eines großen Trägers begleitet. Auch die Seminare für die Freiwillgendienstler:innen habe ich vorbereitet. Dabei fiel mir auf, dass das Thema "Psychische Gesundheit/Erkrankung" immer wieder von den Freiwilligen gewünscht wurde. Mit diesem Bedarf im Kopf konzipierte ich meinen ersten Vortrag. Seitdem halte ich diese Vorträge vor verschiedenen Personengruppen und entwickle sie kontinuierlich weiter.

Im weiteren Verlauf meines Studiums sammelte ich noch mehr spannende Erfahrungen: So habe ich mein Praxissemester in einer Justizvollzuganstalt absolviert und anschließend ein Projekt im Bereich der Suchterkrankungen im Kontext der JVA geplant und durchgeführt. In den Semesterferien war ich immer wieder für einige Wochen in der Sozialtherapie tätig, in der ich auch meinen Bundesfreiwilligendienst gemacht habe. Dort habe ich neben der alltäglichen Begleitung der Bewohner:innen regelmäßig Ausflüge organisiert.

Mein Studium habe ich im Februar 2021 abgeschlossen. Nach dem Studium habe ich für kurze Zeit in einer Tagesstätte für Menschen mit psychischen Erkrankungen gearbeitet. Seit Juni 2021 arbeite ich nun in der Wohnungslosenhilfe und fühle mich dort sehr wohl. Trotzdem war für mich immer klar, dass ich meine Selbstständigkeit nicht aufgeben möchte, da ich so viele positive Rückmeldungen bekommen habe und dieses Thema unglaublich wichtig ist zu besprechen. Deshalb begeistere ich nebenberuflich weiterhin Menschen mit meinen Seminaren, Vorträgen, Workshops und Fortbildungen.

Ich war und bin teilweise auch noch zusätzlich ehrenamtlich in zwei Projekten tätig, die sich der psychsichen Gesundheit widmen: Als Online-Peer-Beraterin bei #gemeinsamstatteinsam habe ich über ein Jahr lang junge Menschen in Lebenskrisen beraten. Außerdem bin ich persönliche Expertin bei "Verrückt? Na und!". Das ist ein Schulpräventionsprojekt zum Thema "Psychische Gesundheit".

Meine Umwege

Mein Lebensweg mag sich sehr gradlinig und erfolgreich anhören. Tatsächlich habe ich in meinem Leben jedoch schon einige Umwege nehmen müssen, die dazu beitrugen, dass ich mich nun so selbstbewusst dem Thema "Psychische Gesundheit / Psychische Krankheiten" widmen kann.

Schon früh war ich mit mir sehr unzufrieden. Diese Unzufriedenheit wuchs über einige Jahre, bis sie sich dann in ernsthaften psychischen Erkrankungen abbildete. 2012 begann mein Lebensweg deshalb Umwege zu nehmen. Für mich waren die nächsten Jahre von ambulanten und stationären Therapien geprägt. Auch währendessen musste ich einige Umwege in Bezug auf meine Genesung in Kauf nehmen . Teils Umwege, die ich mir selbst auferlegte, teils welche, die mir von außen auferlegt wurden und die ich mir gerne erspart hätte. So musste ich leider einige negative Erfahrungen in den Hilfesystemen selbst und im Umgang mit mir als Betroffene erleben. Trotzdem ging mein Weg immer weiter und führte letztlich zu der Person, die ich heute bin: Eine junge Frau, die sich selbst gut kennengelernt hat, die Krisen durchlebt hat und ihre Erfahrung gerne mit anderen teilen möchte. Ich hoffe, dass ich mit meinen Seminaren dazu beitragen kann, dass einige Personen weniger Umwege nehmen müssen.

In aller Kürze

  • Sozialarbeiterin in der Wohnungslosenhilfe
  • Abgeschlossenes Studium der Sozialen Arbeit: staatlich anerkannte Sozialarbeiterin (B.A.)
  • Selbstständig als Dozentin seit 2019
  • Berufliche Erfahrungen

    • Sozialarbeiterin in einer Tagesstätte für Erwachsene mit psychischen Erkrankungen
    • Praxissemester in der internen Suchtberatung und im Sozialdienst einer JVA
    • Bundesfreiwilligendienst in einer sozialtherapeutischen Einrichtung für suchtkranke Menschen
    • Assistenz bei der Organisation von Freiwilligendienstseminaren
  • ehrenamtliche Tätigkeiten:

    • Delegierte des Deutschen Berufsverbands für Soziale Arbeit (DBSH) in der Nationalen Armutskonferenz
    • Online-Peer-Beraterin bei #gemeinsamstatteinsam
    • Persönliche Expertin bei "Verrückt? Na und!"
  • persönliche Erfahrung mit psychischen Erkrankungen
  • Intention: Mit Seminaren, die sowohl fachliche als auch persönliche Perspektiven berücksichtigen, Prävention und Aufklärung im Kontext der "Psychischen Gesundheit / Psychische Erkrankungen" betreiben, um zu einer offeneren Gesellschaft beizutragen.